Pechblende, Autunit und Co: radioaktives Gestein richtig lagern!

bild bleibehaelter für pechblende und andere radioaktive materialien


Radioaktive Mineralien richtig Lagern

Wer in Mitteleuropa unterwegs ist, der kann fast überall auf radioaktives Gestein treffen. In der Alpenregion dürften mehr als 100 verschiedene radioaktive Minerale vorkommen. Davon gelten 30-40 % als hochgradig radioaktiv. Am stärksten strahlen dabei Uran- und Thoriumverbindungen. Mit Namen wie Eudialyt, Uraninit, Autunit, Kainosit oder Samarskit und oftmals grellen und leuchtenden Farben, macht das radioaktive Gestein Neugierige und Sammler auf sich aufmerksam. Wer einen Geigerzähler besitzt, kann das gesammelte Material anschließend genauer untersuchen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Lagerung der radioaktiven Mineralien aus? Dürfen radioaktive Gesteine einfach nach Lust und Laune gelagert werden?

 

Lagerung von radioaktiven Mineralien

In der Strahlenschutzverordnung wird nicht ausdrücklich auf das Sammeln und Lagern von radioaktiven Mineralien eingegangen. Somit steht dem Sammeln und Lagern radioaktiver Gesteine eigentlich nichts mehr im Wege. Gerade bei kleineren Mengen sollte es also zu keinen Problemen kommen. Allerdings gibt es Grenzwerte, die beim Umgang mit radioaktivem Material eingehalten werden müssen. Sobald mit radioaktivem Material gearbeitet wird, gilt ein Grenzwert von 1 mSv/a pro Person. So kann es also sein, dass ein Hobby-Geologe, der mit einem großen Stück Pechblende arbeitet, diesen Grenzwert nach einer gewissen Zeit erreicht. In diesem Falle müssten also Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten.

 

Maßnahmen zum Strahlenschutz

Egal, ob Sie Pechblende, Autunit oder einen Teststrahler für Ihren Geigerzähler sicher lagern möchten – beim Umgang mit radioaktivem Material gilt: Sicherheit geht vor! Bei der Lagerung von radioaktivem Gestein sollte nicht nur auf die direkte Strahlung geachtet werden, sondern auch auf das ebenso gefährliche Radongas, das bei einigen radioaktiven Mineralien gebildet wird. Folgende Maßnahmen zum Strahlenschutz haben sich beim Umgang mit radioaktivem Material bewährt:

1. Radioaktive Mineralien möglichst weit weg von Wohnräumen lagern. Kinder sollten keinen Zutritt zur Lagerstätte erhalten. Radioaktives Gestein sollte von außen deutlich als solches gekennzeichnet werden. Nach Möglichkeit verpacken Sie das Gestein luftdicht.

2. Wenn Sie mit radioaktiven Gesteinen wie Pechblende arbeiten, dann muss eine Inkorporation unbedingt vermieden werden. Stäube und Abriebe dürfen nicht verschluckt oder eingeatmet werden, da diese Materialien im Körper deutlich schädlicher sind, als wenn Sie nur von außen auf uns einwirken. Sammeln Sie am besten nur solche Mineralien, die sich nur schwer pulverisieren lassen und bei denen nur wenig Abrieb zu erwarten ist.

3. Je länger Sie sich in der Nähe von radioaktiven Mineralien aufhalten, desto höher wird für Sie die Strahlenbelastung. Halten Sie die Aufenthaltsdauer möglichst kurz.

4. Verwenden Sie zur Lagerung von Pechblende, Teststrahlern und Co einen Bleibehälter. Das Blei schirmt radioaktive Strahlung sehr gut ab und hält Radongase im Inneren fest. Achten Sie bei den Strahlenschutzbehältern auf eine möglichst große Wandstärke. Je dicker und schwerer der Bleibehälter ist, desto besser ist dieser geeignet!

5. Um erhöhte Konzentrationen von Radon zu vermeiden, sollten radioaktive Mineralien nur in gut belüfteten Räumen gelagert werden. Stark angewitterte, poröse und radiumhaltige Mineralien geben am meisten Radon ab. Radon und seine Folgeprodukte sind Alphastrahler und sollten nicht eingeatmet werden.

6. Halten Sie die gelagerten Mengen der radioaktiven Stoffe möglichst klein.

 

Fazit:

Radioaktives Gestein wie Pechblende und Autunit sind für viele Hobby-Geologen interessante Untersuchungsobjekte. Beim Umgang mit radioaktivem Material ist allerdings Vorsicht geboten. Wer sich an bestimmte Schutzmaßnahmen hält, der kann Schäden durch Strahlung auf ein Minimum reduzieren. Lagern Sie radioaktive Mineralien stets so, dass Kinder nicht mit ihnen in Kontakt kommen.


Bild: #66444894, Björn Wylezich, Fotolia

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