10 Radon-Mythen auf dem Prüfstand

Im Internet und den Medien ranken sich viele Mythen rund um das Radon. Doch was ist dran, an den Darstellungen zu diesem Thema? Wir möchten mehr Klarheit schaffen und räumen mit den 10 häufigsten Radon-Mythen auf:


Mythos 1: Radon birgt keine Gefahren
Mythos 2: Eine Radonmessung ist eine teure und langwierige Angelegenheit
Mythos 3: Radon kann nicht in jedem Haus beseitigt werden
Mythos 4: Es sind nur bestimmte Gebäude-Typen von Radon betroffen
Mythos 5: Nur Menschen in Radon-Risikogebieten sind gefährdet
Mythos 6: Die Radonwerte des Nachbarn gelten auch für mein Haus
Mythos 7: Auch in Wasser gelöstes Radon ist gefährlich
Mythos 8: Radonbelastete Häuser sind schwer verkäuflich
Mythos 9: Da ich viele Jahre in einem radonbelasteten Haus gewohnt habe, brauche ich jetzt auch
nichts mehr ändern. Jetzt ist es sowieso zu spät.

Mythos 10: Eine Kurzzeitmessung reicht nicht aus, um Sanierungsmaßnahmen zu begründen. Es wird
immer eine Langzeitmessung benötigt.



Mythos 1: Radon birgt keine Gefahren


Hinsichtlich von Radon gibt es viele Unklarheiten und so mancher mag sich fragen, wem er Glauben schenken soll. Einige Ärzte und Wissenschaftler haben früher die These vertreten, dass Radon nur in hohen Dosen gesundheitsschädlich wäre. Die Wissenschaftler beriefen sich dabei auf Studien bspw. von Dr. Bernhard Cohen, der genau dies behauptete. Doch die Ergebnisse dieser Studie wurden zwischenzeitlich längst widerlegt. Untersuchungen der WHO aus dem Jahre 1995 konnten zeigen, dass es bei Cohens Studien zu erheblichen Mängeln kam.

Heute sind sich die Amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA), die Seuchenschutzbehörde und die
Amerikanische Vereinigung der Lungenärzte einig: Radon stellt selbst bei geringen Konzentrationen
eine Gesundheitsgefahr dar. Insbesondere bei langfristiger Exposition steigt die Wahrscheinlichkeit,
an Lungenkrebs zu erkranken, deutlich an.



Mythos 2: Eine Radonmessung ist eine teure und langwierige Angelegenheit


Dieser Mythos hält sich hartnäckig, dabei sind Radonmessungen inzwischen auch für technischen Laien kein Problem mehr. Moderne Geräte sind heute günstig zu haben und können oft auch geliehen werden. So kommt man bei einem Leihgerät gerade einmal auf Kosten von 30-40 Euro (für eine Kurzzeitmessung von 5-7 Tagen). Wer bei sich zu Hause Radon in höheren Konzentrationen feststellen konnte oder wer in einem Radonrisikogebiet wohnt, dem sei der Kauf eines aktiven Messgerätes empfohlen. Selbst eine Kurzzeitmessung von wenigen Tagen gibt deutliche Hinweise darauf, mit welcher Belastung Sie es in Ihrem Haus zu tun haben. Durch eine Langzeitmessung erhalten Sie noch aussagekräftigere Werte.



Mythos 3: Radon kann nicht in jedem Haus beseitigt werden


Zunächst einmal muss gesagt werden, dass Radon nicht in allen Häusern ein ernstes Problem darstellt. Betroffen sind vor allem Gebäude in Radon-Risikogebieten und an sogenannten Radon-Hotspots, die allerdings überall in Deutschland und ganz Europa vorkommen können. Sobald jedoch Radon festgestellt wird, kann immer eine zufriedenstellende Lösung für das Problem gefunden werden. Oft reichen einfache Maßnahmen aus, die die Belastungssituation verbessern (z. B. Lüften). Sind die Werte weiterhin hoch, so können zusätzliche Sanierungsmaßnahmen das Gas beim Eindringen ins Gebäude hindern.



Mythos 4: Es sind nur bestimmte Gebäude-Typen von Radon betroffen


Auch dieser Mythos ist falsch. Neubauten und Altbauten können gleichermaßen von Radon betroffen sein. Die Konzentration des radioaktiven Gases hängt von vielen Faktoren ab, u. a. von der Bodenbeschaffenheit, der Wetterlage und der aktuellen Jahreszeit. Und auch das Baumaterial und die Baustruktur haben Einfluss auf die Höhe der Radonkonzentration in Gebäuden. Somit kann gesagt werden, dass alle Haustypen von Radon betroffen sein können.



Mythos 5: Nur Menschen in Radon-Risikogebieten sind gefährdet


Auf einigen Websites kann man lesen, dass man sich nur dann um Radon kümmern muss, wenn man in einem Radon-Risikogebiet wohnt. Doch das ist nicht richtig. Es stimmt zwar, dass es in Deutschland und Europa Risikogebiete gibt, die besonders stark mit Radon belastet sind. Dennoch können auch in allen anderen Gebieten hohe Radonwerte auftreten. Die Höhe der Radonkonzentration in der bodennahen Luft hängt u. a. von der Bodenbeschaffenheit, den Witterungsbedingungen, der Jahreszeit, dem Urangehalt des Bodens und vielen weiteren Faktoren ab. Da Radonwerte auch von Haus zu Haus stark schwanken können, sollten Messungen immer auch im eigenen Gebäude erfolgen.



Mythos 6: Die Radonwerte des Nachbarn gelten auch für mein Haus

Dies ist ein sehr häufiger Radon-Mythos, doch leider ist er falsch. Studien haben gezeigt, dass die Bodenbeschaffenheit und die Bodendurchlässigkeit von Haus zu Haus sehr verschieden sein können. Beides sind wichtige Faktoren, die starken Einfluss auf die Radonkonzentration in einem Haus haben. Aber auch die Bauweise des Hauses und die Art der Abdichtung möglicher Radon-Eintrittspfade, bestimmen die Menge des radioaktiven Gases in einem Gebäude. Die ‚Ich-frag-mal-den-Nachbar-nach-seinen-Radonwerten-Methode‘ ist darum nicht sehr aussagekräftig und verhindert nicht, dass Sie die Radonwerte selbst messen müssen, um Sicherheit zu erlangen.



Mythos 7: Auch in Wasser gelöstes Radon ist gefährlich

In Wasser ist oft Radongas gelöst, das bspw. beim Duschen in der Duschkabine ausgasen kann. Dennoch ist das Radon, das aus dem Boden in Keller- und Erdgeschossräume eindringt, deutlich gefährlicher. Wenn Sie allerdings einen eigenen Hausbrunnen betreiben, ist eine Messung des Radongehalts im Wasser dringend geboten. Ansonsten können Sie die Radonwerte im Wasser bei Ihrem örtlichen Wasserwerk erfragen.



Mythos 8: Radonbelastete Häuser sind schwer verkäuflich

Es ist wahr, dass Häuser mit einer Radonproblematik für Hauskäufer nicht sonderlich attraktiv sind. Doch schon mit kleineren Sanierungsmaßnahmen lassen sich Radonwerte in Gebäuden deutlich senken. Bessere wäre es natürlich schon vor dem Hausbau Maßnahmen gegen Radon einzuleiten (z. B. das Verlegen einer Radonschutzfolie). Doch auch nachträglich lässt sich einiges machen (z. B. Installation von Lüftungsanlagen oder das Abdichten von Rissen und Radoneintrittspfaden). Immobilienmakler sind sich darum sicher: Sanierte oder belüftete Gebäude erreichen auf dem Markt gleiche oder sogar höhere Preise, als Gebäude, bei denen keine Radon-Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.



Mythos 9: Da ich viele Jahre in einem radonbelasteten Haus gewohnt habe, brauche ich jetzt auch nichts mehr ändern. Jetzt ist es sowieso zu spät.

Auch dieser Mythos ist falsch. Radon wirkt langfristig. Eine kurzfristige Radonexposition ist vergleichsweise harmlos. Das Lungenkrebsrisiko steigt vor allem dann stark an, wenn eine Person über viele Jahre einer hohen Radonkonzentration ausgesetzt war. Es ist also nie zu spät für eine Radonmessung und Radonsanierung. Je früher die Radonproblematik beseitigt wird, desto besser für Ihre Gesundheit.



Mythos 10: Eine Kurzzeitmessung reicht nicht aus, um Sanierungsmaßnahmen zu begründen. Es wird immer eine Langzeitmessung benötigt.

Auch dieser Mythos ist falsch. Mit einer Langzeitmessung sind Sie immer auf der sicheren Seite, vor allem, wenn die Messung innerhalb der Heizperiode (Winter) durchgeführt wird. Doch auch eine Kurzzeitmessung kann gute Ergebnisse liefern. Insbesondere, wenn die gemessenen Werte hoch sind (> 200 Bq/m3), sind auch die Messergebnisse bei einer Kurzzeitmessung (5-7 Tage) recht aussagekräftig. Noch besser ist es, wenn Sie einfach 2-3 Kurzzeitmessungen hintereinander machen (auch in verschiedenen Räumen). Sollten die Durchschnittswerte regelmäßig über 200-300 Bq/m3 liegen, so wäre anschließend noch eine Langzeitmessung zu empfehlen.

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