Radon messen: Alle gängigen Methoden im Überblick
Radon ist ein radioaktives Element und zählt zur Gruppe der Edelgase. Man kann es weder sehen noch riechen. Das gilt auch für seine durch Kernzerfall entstehenden Zerfallsprodukte. Ab einer bestimmten Konzentration in der Luft ist Radon gesundheitsschädlich und um es aufzuspüren, sind Radon Tests wichtig. Die Maßeinheit der Radon-Konzentration ist, wie bei anderen radioaktiven Stoffen auch, das Becquerel. Es gibt die Anzahl der Atomkerne an, die pro Sekunde zerfallen.
Es gibt verschiedene Arten von Radon-Messgeräten, mit denen das Gas selbst und seine Zerfallsprodukte gemessen werden und zwei grundsätzlich verschiedene Messverfahren, die aktive und die passive Messmethode.
Das Radondosimeter oder Radonexposimeter
Sie werden häufig für Radon-Messungen in Innenräumen verwendet im privaten und gewerblichen Bereich verwendet und sind relativ einfach aufgebaut. Man kann die Messgeräte kaufen, die notwendige Laborauswertung ist im Kaufpreis bereits einbegriffen. Im Inneren befindet sich eine Art Film. Das Gehäuse hält Staub, Feuchtigkeit und die Radon-Folgeprodukte zurück, lässt nur das Radon hinein: Das zerfällt in der Messkammer und die so entstehenden Alphateilchen hinterlassen Spuren auf dem Film, die später in Spezial-Laboren ausgewertet werden. Die Messung in bewohnten Räumen sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen (idealerweise über mehrere Monate), um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Radondosimeter und -exposimeter arbeiten nach der sogenannten Passivmethode. Sie benötigen keine Betriebsenergie und eignen sich nur für die reine Radonmessung, nicht für die Messung von Radon-Zerfallsprodukten. Ihr Nachteil ist jedoch, dass kein zeitlicher Verlauf dargestellt werden kann, d. h. man erhält nur einen Mittelwert über die gesamte Messdauer, die starken Schwankungen die bei Radon durchaus vorkommen, kann man damit nicht erkennen.
Das Doppelfilterverfahren
Beim Doppelfilterverfahren zieht eine Pumpe die Luft durch einen Eingangs- oder Messfilter in die Messkammer. Der Filter hält Umgebungsstoffe und Radon-Zerfallsstoffe zurück. Die in der Kammer entstehenden neuen Zerfallsprodukte werden dann im Auslassfilter abgeschieden und danach mit einem geeichten Strahlendetektor die Radioaktivität gemessen.
Das Diffusionsverfahren ist ähnlich, nur gibt es hier keine Pumpen. Sie werden durch die natürliche Gas-Diffussion ersetzt. Bei den beiden Verfahren benötigt man in der Regel zur Feststellung des Ergebnisses kein Labor, sondern kann die Werte selbst ablesen. Um auch längere Auswertezeiten zu ermöglichen, arbeiten die Geräte entweder mit einem festen Stromanschluss oder mit Akkus oder Batterien. Doppelfilter-und Diffussionsgeräte gibt es in aktiver und passiver Ausführung.Die am weitest verbreitenden Geräte sind die mit aktiver Ausführung. Hier wird die Detektion mittels einer speziellen Photodiode vorgenommen. Diese Geräte sind preiswert, genau und sehr beliebt, da die Radonwerte direkt auf dem Messgerät oder am Computer abgelesen werden können.
Das Ionisationskammer-Verfahren
In einer Ionisationskammer wird eine mittlere Gleichstrom Spannung (40-150V) angelegt. Durch die Spannungsdifferenz werden die in der Kammer neu entstandenen Radonzerfallsprodukte an die Ionisationskammer Wand gezogen, da diese elektrisch geladen sind. Dadurch können feine elektrische Impulse detektiert werden, wodurch der Radonwert vom Messgerät errechnet wird. Bis vor Kurzem was dieses sehr schnelle und genaue Messverfahren nur im Profibereich bei Geräten über 3.000 € vorzufinden, durch das von FTlab entwickelte Radoneye hat diese Technologie nun auch Einzug in das Preissegement unter 300 € erhalten.