Wo kommt das Radon in meinem Zuhause her?
Das radioaktive Edelgas Radon-222 stellt vor allem in geschlossenen Räumen, Wohnungen und Häusern ein Gesundheitsrisiko dar. Bei langjähriger Exposition erhöhter und stark erhöhter Radonwerte kann Radon Lungenkrebs verursachen. Aber wie gelangt Radon überhaupt in Gebäude und warum ist es dort so gefährlich?
Hier finden Sie Erklärungen und Antworten auf die drängensten Fragen.
- Radon ist überall im Boden
- Warum wird Radon ausgerechnet jetzt für den Menschen gefährlich?
- Die Eintrittspfade von Radon ins Gebäude
- Weitere Radon Quellen im Gebäude
- Welche Gebäude sind von Radon betroffen?
- Sanierte Alt- und Bestandsbauten sind Radonfallen
Darüber hinaus zeigen wir Ihnen warum eine Radon Messung der erste Schritt ist, um das gesundheitliche Risiko von Radon für Sie selbst und ihre Familie in den eigenen vier Wänden zu reduzieren.
Radon ist überall im Boden
Radon entsteht beim radioaktiven Zerfall von Uran und ist somit ein natürlich im Boden vorkommendes Edelgas. Es ist auf der ganzen Welt ungleichmäßig verteilt. Die Bodenluftkarte des BfS vermittelt einen Eindruck: umso dunkler die Einfärbung, desto höher ist die Radon-Aktivitätskonzentration in der Bodenluft. Generell ist die Radon Belastung in ehemaligen Bergbau- und/oder Gebirgsregionen erhöht. Auch große Uranvorkommen oder poröse Gesteinsuntergründe können Hinweise auf eine außerordentliche Radon Belastung sein.
Im Freien vermischt sich das radioaktive Edelgas mit der Umgebungsluft und birgt keine gesundheitlichen Risiken für den Menschen. Anders, wenn sich Radon in geschlossenen Innenräumen anreichert.
Warum wird Radon ausgerechnet jetzt für den Menschen gefährlich?
Die Lebensweise des modernen Menschen trägt maßgeblich dazu bei, dass die gesundheitliche Belastung durch Radon steigt. Unseren Alltag verbringen wir überwiegend in geschlossenen Räumen. Selbst den Sport haben viele ins Fitnessstudio oder Sporthallen verlagert.
Bedingt durch Corona und die damit zusammenhängenden Lockdown-Maßnahmen verbringen wir sogar noch weniger Zeit außerhalb von Gebäuden. Damit steigt auch zeitlich die Dauer, der wir uns potentiell erhöhten Radonwerten aussetzen.
Die Eintrittspfade von Radon in Gebäude
Radon findet eine Vielzahl an Wege in ein Haus. Da Radon aus dem Erdreich nach oben steigt, sind die meisten Eintrittspfade von Radon in ein Gebäude im Keller zu finden:
⦁ Risse in der Bodenplatte
⦁ Undichte Fugen zwischen Bodenplatte und Wänden
⦁ Diffusion durch Baumaterialien
⦁ Undichte Kabel- und Rohreinführungen
Radon reichert sich in den unteren Räumen (Keller, Erdgeschoss) an. Durch den sogenannten Kamineffekt durch geöffnete Fenster oder beheizte Räume breitet sich Radon über Treppenhäuser, Kabelschächte und undichte Zwischendecken in die oberen Stockwerke aus.
Weitere Radon Quellen im Gebäude
Radon kann aber nicht nur durch undichte Stellen ins Haus gelangen. Weitere Möglichkeiten sind:
Trinkwasser: Das wasserlösliche Radon ist auch im Trinkwasser enthalten. Beim Duschen kann das Radon beispielsweise ausgasen. Die erhöhte Radioaktivität ist nach dem Duschen oft deutlich messbar.
Baumaterialien: Mineralische Baumaterialien wie Naturstein oder Schlackeschüttungen in Fehlböden enthalten große Mengen radioaktiver Isotope. Durch den Zerfall von Radium-226 entsteht Radon-222.
Sowohl Baumaterialien als auch Trinkwasser können die Radonbelastung in einem Gebäude signifikant erhöhen. In der Regel gelangt Radon aber über das Erdreich ins Innere eines Gebäudes.
Welche Gebäude sind von Radon betroffen?
Es lässt sich nur schwer vorhersagen, welche Arten von Gebäuden vermehrt von Radon betroffen sind. Radon kommt praktisch überall vor und kann in Neubauten ebenso angetroffen werden, wie in Altbauten, Schulen oder Kindergärten. Gebäude mit Rissen in der Gebäudehülle oder einer undichten Bodenplatte sind jedoch generell besonders unsicher, was den Radoneintritt betrifft. Wenn Sie in Ihrem Keller Naturboden vorfinden oder der Keller aus Natursteinen besteht, dann ist eine Radonmessung auf jeden Fall sinnvoll.
Sanierte Alt- und Bestandsbauten sind Radonfallen
Isolierte Fenster, gedämmte Dächer und frisch verputzte Fassaden sind die folgenschweren Gründe, warum die Radon Belastung in energetisch sanierten Alt- und Bestandsbauten besonders hoch sein kann. Während bauliche Sanierungsmaßnahmen meist die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Einsparung von Heizkosten in den Fokus stellen, wird zumeist der erdberührte Kellerbereich vernachlässigt und bleibt unverändert. Radon dringt unterirdisch nach wie vor ungehindert in das Gebäude ein, kann aber überirdisch aus dem rundum isolierten Gebäude sehr viel schlechter entweichen. Lüften verringert die Radon Belastung kurzfristig, ist aber in manchen Fällen, vor allem während der Heizperiode, nicht mehr ausreichend.
Eine Radon Messung ist der erste Schritt
Maßnahmen zum Schutz vor Radon gibt es viele und nicht alle sind gleichermaßen geeignet. Bevor Sie unnötig Geld in eine Radon Sanierung investieren, beginnen Sie zunächst mit einer Radon Messung. Stellen Sie erst fest, ob in Ihrem Heim überhaupt eine Radon Belastung vorliegt und in welchem Maß. Anhand dieser Daten entscheiden Sie situationsgerecht und seriös, ob und welche weiterführenden Maßnahmen notwendig sind.
Mit unserem Radon Berater zu Radon Messungen stehen wir Ihnen mit Rat und Messgeräten zur Seite, damit Sie schnell einen konkreten Überblick über die eventuelle Radon Belastung in Ihrem Gebäude erlangen. Schauen Sie vorbei und gehen Sie den ersten Schritt zu einem radonsicheren zu Hause.
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